
Eine Reise der Gegensätze: von der Abgelegenheit einer Schlucht, bis zum hektischen Treiben einer Großstadt.
Älgbert Elgson
Bei diesem Abenteuer wanderten wir auf uns unbekannten Pfaden, denn normalerweise zieht es uns immer in Richtung Norden. Wir dürften dabei irgendwo falsch abgebogen sein, denn wir landeten in einer schönen Gegend in der anderen Richtung – genauer gesagt im Süden Frankreichs!
Auf unserer Reise tauchten wir ein in die Welt der Düfte, wanderten in den Bergen Andorras, besichtigten den Palast von Fürst Albert II. in Monaco, entdeckten die Städte entlang der Côte d’Azur und kosteten uns durch die kulinarischen Highlights der Provence.
Aber alles von Anfang an: Hier kommt unser Reisebericht von unserem Abenteuer in Südfrankreich. Dir wird bestimmt auffallen, dass im Text manche Stellen eine andere Farbe aufweisen. Hier haben wir dir Links eingebaut mit nützlichen Tipps falls du selbst diese Orte erkunden möchtest.






Herbstbeginn
Wie verbringt man am besten den ersten Tag im Herbst? Man steht um 3:30 Uhr auf, setzt sich ins Auto und fährt in den Urlaub!
Aber nicht wie viele andere nach Italien oder Kroatien an den Strand. Nein! Wir fahren natürlich weiter weg, denn alles unter 1.000 km Entfernung ist für uns mitlerweile fast wie ein Kurztrip. Dieses Mal verschlug es uns ausnahmsweise in den Süden – genauer gesagt in den Süden Frankreichs an die Côte d’Azur zu den Reichen und Schönen. Der Plan sah vor, dass wir unseren ersten Stopp in Remoulins im Département Gard in der Region Okzitanien einlegten. Dies bedeutete aber auch eine für uns schon typische Anreise von knapp über 1.200 km am ersten Tag. Startzeitpunkt der Reise um 04:00 Uhr – Ankunft um 18:30 Uhr. Ergibt nach Adam Riese eine ungefähre Fahrzeit von 14 Stunden und 30 Minuten. So lange muss man es erstmal zusammen in einem geschlossenen Raum aushalten! Auf dem Weg zum ersten Wegpunkt machten wir kurz Stopp in Sochaux, einem kleinen Ort im Département Doubs nahe der Grenze zur Schweiz. Was diesen Ort besonders macht, ist das größte Automobilwerk von Peugeot und dem dazugehörigen Werksmuseum Musée de l’Aventure Peugeot.
Peugeot Museum | Haupteingang des Museums mit Pavillon in historischem Stil – Main entrance to the museum with a historical style pavilion Peugeot Museum | Peugeot 205 GTI
Unser Interesse wurde geweckt und das Museum kam auf jeden Fall auf die „Will-ich-mir-ansehen“-Liste! Beim dort an diesem Tag veranstalteten Oldtimertreffen und Teilemarkt musste auch ein weiter Punkt auf der geistigen To-Do-Liste hinzugefügt werden: Nächstes Mal gleich mit dem Anhänger kommen!
Ein Montag in Avignon
Als wir in Avignon angekommen waren, fiel uns eines sofort auf. Alle Geschäfte sind geschlossen und auch die Gastronomie kommt nicht so richtig in die Gänge. Verwundert schauten wir auf unsere Uhren ob wir nicht doch anstatt um 09:00 um 06:00 Uhr hier angekommen sind. Der Grund dafür ist eigentlich ganz simpel: Es ist Montag!

Es dürfte wohl in Frankreich Usus sein, dass Montags in manchem Gewerbe nicht gearbeitet wird. Gut, haben wir nicht gewusst und wieder mal was Neues gelernt. Nichtsdestotrotz starteten wir unsere Erkundungstour durch die Altstadt. Denn fürs Zufußgehen muss ja bekanntlich kein Geschäft offen haben. Allerdings wurde unser Plan dadurch ziemlich umgeworfen.
- Halles d’Avignon: geschlossen
- Fort Saint-André: nicht geöffnet
- sämtliche Restaurants: auch zu
Also haben wir uns auf den Weg gemacht die berühmteste Sehenswürdigkeit von Avignon zu sehen -> Der Papstpalast.
Im 14. Jahrhundert ist einer der Päpste auf die Idee gekommen, gleich gar nicht nach Rom umzuziehen. Dazu beigetragen hat sicher auch, dass er selbst Franzose und vorher Erzbischof von Bordeaux war. Somit wurde Avignon von 1309 bis 1377 zum Sitz des Papstes.
Gleich gegenüber von Avignon befindet sich das Fort Saint-André. Leider, wie schon oben geschrieben, aufgrund von Montag geschlossen. Jedoch hat man von dort einen wunderschönen Ausblick auf den Papstpalast und die davor liegenden Gärten.
Da Avignon leider aufgrund von Montag ziemlich schnell auf unserer Reiseliste abgehakt war, benötigten wir ein Alternativprogramm. Dieses fanden wir beim Pont Du Gard, welches eine berühmte Sehenswürdigkeit in dieser Region ist. Eigentlich ist das Pont Du Gard „nur“ eine Wasserleitung. Das besondere daran ist, dass diese knapp 2.000 Jahre alt ist und den Fluss Gardon in einer Höhe von 49 Metern und einer Länge von 275 Metern überquert. Im dazugehörigen Museum erfährt man einiges über die Geschichte des Pont Du Gards und über die Zeit der Römer in der Region. Wir waren uns anfangs nicht sicher ob uns ein Museum über eine Wasserleitung begeistern kann, doch es hat einen sehr positiven Eindruck hinterlassen und ließ uns definitiv die „Montags-Enttäuschungen“ vergessen.

Nîmes – die französische römische Stadt
Der Tag in Nîmes begann mit der Parkplatzsuche. Wir fuhren gefühlte tausendmal durch die engen Straßen, beobachteten einen filmreifen Einparkversuch eines italiensichen Touristen und fanden schließlich in der vierten Parkgarage einen freien Parkplatz.
Als ersten Tagespunkt war die Besichtigung des Amphitheaters von Nîmes angesetzt, welches nach Vorbild des römischen Kolosseums erbaut wurde. Das Amphitheater bot etwa 24.000 Menschen Platz (heute noch etwa 13.000) und der Ausblick von den oberen Rängen ist atemberaubend. Heute ist es nur noch sehr schwer vorstellbar, welche grausamen Spiele hier veranstaltet wurden, wenn auch im 21.Jahrhundert hier noch nicht weniger grausame Stierkämpfe in der Arena stattfinden.




Die Stadt geht auf ein gallisches Dorf namens Nemausus zurück. Dieses ist aber nicht mit dem gallischen Dorf von Asterix und Obelix zu verwechseln, denn Nemausus schloss sich (fast) freiwillig dem Römischen Reich an und kämpfte auch an deren Seite.
Dies begünstigte auch die Entwicklung von Nîmes, denn es wurde zur Vorzeigestadt der gallorömischen Provinzen. Auch heute noch sieht man an vielen Stellen römische Bauwerke und auch manch Boulevardstraße folgt dem Verlauf der früheren römischen Stadtmauer.
Lavendel in der Provence
Wir hatten uns vorgenommen mal etwas früher loszufahren, um den Tag besser zu nutzen und haben natürlich glorreich verschlafen… Erst um 10:00 Uhr sind wir nach Gordes losgefahren…
Dieser kleine Ort wird in allen Reiseführern sehr hervorgehoben. Gut, alle erwähnen die Lavendelblüte im Juli, zu der wir Ende September definitiv zu spät gekommen sind, jedoch konnten wir den Hype nicht ganz verstehen. Es ist zwar eine schöne mittelalterliche Stadt, doch hat diese auch schon bessere Tage erlebt. Die Kirche hält nur mehr der gute Glauben zusammen und manche Häuser benötigen schon Stahlseile, damit sie nicht vom Hang fallen. Aber Parkplätze waren reichlich vorhanden. 😊
Gordes Gordes
Danach ging es für uns weiter zum Kloster Sénanque, das auch wegen der schönen Szenerie bei der Lavendelblüte bekannt ist. Ende September war davon natürlich nichts mehr zu sehen.
Doch auch ohne der Blütenpracht hat das alte Gemäuer seinen Reiz. Wenn auch der Gesamtmoment aufgrund der fehlenden violetten Blüten nicht die erhofften Fotomotive lieferte, würden wir einen Besuch im September dennoch empfehlen.
Älgbert vor der Abtei von Sénanque | Älgbert in front of the Abbey of Sénanque Abtei von Sénanque | Abbey of Sénanque Abtei von Sénanque | Abbey of Sénanque
Die Landschaft des Naturparks Luberon in der die Abbey de Sénanque und Gordes liegen ist bekannt für die Sandformationen, die auch ohne Lavendel beeindrucken. Vor vielen Millionen Jahren hat hier das Urmeer in einer lehmigen Umgebung eine kleine Insel voller roter Ablagerungen geschaffen, die in früheren Tagen reichlich für Farbpigmente abgebaut wurde.
Die bizarre Landschaft aus Ockerfelsen leuchtet je nach Sonneneinstrahlung in den Farben gelb bis orange und macht daher den Anblick unvergesslich.
Um den Tag restlos auszufüllen, wurde am Rückweg zur Unterkunft das Lavendelmuseum in Cabriêres-d‘Avignon erkundet. Das war definitiv die beste Entscheidung des Tages. Meistens sind es immer die zufällig entdeckten Dinge, die am Ende das schönste Erlebnis des Tages liefern.
Hierbei handelt es sich um ein privat geführtes Museum in dem die Produktion des Lavendelöls, vom Anbau bis zur Destillation, dem Besucher näher gebracht wird.
Die alten Geräte, der regionalgeschichtliche Hintergrund und vor allem der Duft machen es zu einem empfehlenswerten Punkt auf unserer Reise.
Flamingos in der Camargue soweit das Auge reicht
Ein Must-See Ort in der Camargue sind die Salzbecken von Salin de Giraud. In diesen wird Meerwasser von einem Becken zum anderen geleitet und mit Hilfe von Sonne, Wind und Verdunstung der Salzgehalt immer weiter erhöht, bis am Ende so stark konzentriertes Salzwasser übrig bleibt, um es im industriellen Salzkristallisierer zu Streusalz weiterzuverarbeiten. Das klingts zwar im ersten Moment eher nach Industrieanlage und nicht unbedingt nach einem Ort, den man unbedingt im Urlaub besichtigen sollte, doch die Salzbecken haben aufgrund der im Meerwasser enthaltenen Salze und Mineralien, sowie aufgrund der Rotalge, die sich bei erhöhtem Salzgehalt besser vermehren kann, verschiedene Farben. Von der Beobachtungsplattform ist dieses Farbenspiel in der Sonne gut zu erkennen und auch der gelagerte Salzberg ist beachtlich groß.
Ein noch schöneres Naturschauspiel sind die hunderten Flamingos, die in dieser Bucht leben. Man muss wirklich nicht lange danach suchen, um eine Schar dieser rosa Vögel zu Gesicht zu bekommen.
Salzpfannen in Salin de Giraud | Salt pans in Salin de Giraud Flamingos in Camargue
Nach einem gemütlichem Mittagessen ging es für uns weiter zum Château des Baux de Provence.
Die mittelalterliche Stadt ist schön hergerichtet und es ist eine Freude durch die Gassen zu schlendern. Die Burgruine ist nicht nur aufgrund der schieren Größe, sondern auch aufgrund der Bauweise der Gebäude immer noch beeindruckend. Diese wurden von den Menschen im Mittelalter direkt aus dem Stein gehauen und fügen sich somit nahtlos an den Berg.
Zu den Glanzzeiten der Burg muss es für die Bewohner und Besucher gleichermaßen ein beeindruckender Anblick gewesen sein, wenn sie durch das Burgtor hindurchgingen.
Den Abschluss des Tages bildete ein (Kurz)Besuch im Glanum, einer Ausgrabungsstätte eines gallischen Dorfes, das durch die Römer erobert wurde. Leider war es uns nicht möglich, jedes Schild zweimal zu lesen, da unsere Ankunfts- sehr nah an der Schließzeit des Museums angenähert war. 😉 Somit gabs dieses Mal nur einen unüblichen Schnelldurchmarsch. Selbst kurz vor Schluss blieben die Angestellten aber freundlich und sahen uns mehrmals nach, als wir, obwohl schon auf die Zeit angesprochen, doch wieder an einem Schild hängen geblieben sind oder noch das ein oder andere Foto machten.
Kleine Dörfchen im Cevennen Nationalpark
Irgendwie scheinen die Uhren in Frankreich anders zu laufen als in Österreich. Selbst wenn man erst nach 09:00 Uhr losfährt, sieht es trotzdem überall so aus wie bei uns um kurz vor sechs. Alle Läden sind noch zu, oder die Besitzer bzw. Angestellten räumen gemächlich die Regale für den anstehenden Tag ein. Auch zu Mittag haben die französischen Wirtsleut‘ ihren eigenen Takt. Um spätestens 14:30 Uhr ist die Küche kalt und bleibt es auch bis mindestens 18:00 Uhr. Dies sorgte immer wieder für erstaunte Blicke als wir um etwas Warmes bei den Gaststätten nach unserer Zeitplanung nachfragten. Durch unsere Reise kommt es halt hin und wieder vor, dass wir erst nach 14:00 Uhr wieder in einem Ort mit Gasthaus durchkommen.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass wir definitiv nicht mehr in der Hauptsaison reisen. Das kleine mittelalterliche Dörfchen „La Couvertoirade“ ist eigentlich ein wirklich schöner und besuchenswerter, jedoch jetzt in der Nebensaison auch ein ausgestorben wirkender Ort. Das nur knapp unter 200 Einwohner zählende Örtchen besticht aufgrund der zahlreichen gut erhaltenen Gebäude aus dem 12.Jahrhungert. Leider sind (fast) alle Gaststätten und Geschäfte schon geschlossen gewesen… Schade!

Daher unser Ortswechsel nach „Saint-Guilhem-le-Désert“, um dort etwas Nahrhaftes in den Bauch zu bekommen. Es musste wieder etwas Abwechslung in unsere Ernährung einziehen, da unsere boardeigene Küche unseres Reisemobils die letzten Tage immer nur Nudeln oder Ratatouille hergegeben hat.
Der Ort ist genauso wie „La Couvertoirade“ in der Liste der schönsten Dörfer Frankreichs verzeichnet und außerdem ein beliebter Haltepunkt von Pilgern, die nach Santiago de Compostela reisen wollen. Daher auch unser Gedankengang: Da muss es doch was zu Essen geben!
Leider weit gefehlt, da durch unsere erweiterte Anreise durch den Cevennen Nationalpark die Ankunftszeit nach 14:30 Uhr fiel. Daher war leider nichts mehr zu bekommen…
Der Ort an sich ist definitiv schön anzusehen. Weit ansehnlicher finden wir jedoch die schöne Naturlandschaft, in die dieser Ort gebettet ist. Hier sieht man wieder eindrucksvoll, der Mensch kann noch so schön bauen, die Natur kann es dennoch bei Weitem besser.







Unterwegs Richtung Spanien
Die Franzosen und das Autofahren – eine Hassliebe.
Wenn man auf den Straßen von Frankreich unterwegs ist, sieht man unweigerlich mehrere Typen von Autofahrern, wie sonst auch überall. Die ältere Generation, vornehmlich in französischen Fabrikaten älteren Baujahres anzutreffen, fährt gemächlich seine 70 km/h wo eigentlich 130 km/h erlaubt wären. Dann die jüngere Generation, oftmals in deutschen Wagen anzutreffen, fahren 130 km/h wo eigentlich nur 70 km/h erlaubt wären. Eigentlich fährt man sowieso nur von Kreisverkehr zu Kreisverkehr. Diese Kollegen lieben den Nervenkitzel zwischen den Verkehrskreiseln, um doch noch vor dem blöden Touristen in eben einen dieser einzufahren und somit bei der nächsten Ampel ein Fahrzeug vor einem zu stehen.
Und dann gibt es noch die goldene Mitte. Die Autofahrer die mitdenken bei der Arbeit. Oft kommt es vor, wenn man auf der ganz rechten Spur einen Lastwagen überholen möchte, dass der überholende Franzose von der mittleren auf die ganz linke wechselt, um Platz zu machen. Doch gerade als man die vorrausschauende Fahrweise loben und hervorheben möchte, kommt wieder ein älteres Baujahr mit seinem betagten Fuhrwerk daher und nimmt einem die Vorfahrt…
Es stand auch wieder ein Ortswechsel an und wir wechselten in unsere neue Unterkunft in Saint-Cyprien nahe der französisch-spanischen Grenze. Unser neues Basislager lag direkt am Meer, hatte eine rund um die Uhr geöffnete Bar und einen beheizten Swimmingpool. Was will man mehr?
Das Meer wurde auch gleich erobert und trotz unseres Reisezeitpunktes Ende September waren die Temperaturen immer noch annehmbar.
Andorra erkunden
Wie kann ein Land über 700 Jahre „überleben“ ohne von den zwei umgebenden Großmächten Europas einfach geschluckt zu werden?
Eine Antwort könnte darauf wohl schon eines geben – die Erreichbarkeit.
Die Rede ist von Andorra, dem größten europäischen Zwergstaat.
Gegründet wurde Andorra am 8. September 1278 und liegt zwischen Frankreich und Spanien, eingebettet in den Pyrenäen. Das Land ist kein EU-Mitglied, hat aber dennoch den Euro als Landeswährung.
Von unserer Unterkunft sind es eigentlich „nur“ knapp 200 km, doch selbst bei zügiger Fahrweise ist eine Reisezeit von 3,5 h nicht zu unterbieten. Andorra liegt auf ungefähr 1.500 müN und unsere Unterkunft auf Meeresniveau. Daher versteht sich von selbst, dass die Anreise über sehr viele Serpentinen und Passstraßen zu meistern ist.
Einmal in Andorra angekommen, begrüßt den Besucher von der spanischen Grenze aus kommend eine Tristesse aus Konsumtempeln und Tankstellen. Das Land ist hauptsächlich aufgrund der Steuerpolitik beliebt – bei reichen Ausländern zur steuerschonenden Lagerung des angehäuften Vermögens, sowie sparfuchsigen Tagestouristen, die wegen billigen Zigaretten und Alkohol in das Land kommen. Das merkt man auf den ersten Metern auch, ein Betonbunker folgt dem nächsten.
Auch Andorra la Vella, die Hauptstadt, ist architektonisch kein Meisterstück geworden. Sightseeing a la Paris oder Madrid kann man getrost vergessen. Fährt man aber aus der Stadt raus in die verschiedenen Täler, bietet sich ein anderes Bild des Landes. Andorra ist nämlich auch noch für etwas anderes berühmt, nämlich Wintersport und wunderschöne Wandergebiete und eigentlich kommt man ja dafür in das kleine Land.
So kommt es, dass nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt ein wahres Bergparadies zu finden ist, das gerne von den Bewohnern, sowie Touristen gleichermaßen als Naherholungsgebiet genutzt wird.
Leider hat dies auch seine Schattenseiten – der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor des Landes. Viele Berghänge sind durch Schipisten zerfurcht und manche Orte bestehen eigentlich hauptsächlich nur aus Hotelkomplexen.
Dennoch ist das Land eine Reise wert, denn die Natur der Pyrenäen ist (noch) atemberaubend und die alten Häuser, die hier und dort noch in den Tälern zu finden sind, bieten eingerahmt in das Bergidyll eine bleibende Erinnerung und ein tolles Fotomotiv.
So sind wir dann auch mit dem Kofferraum voll günstigem Alkohol, den vollen Tank Diesel um unter 1€/L und vielen schönen Eindrücken und Erinnerungen wieder 3,5 h zurück zu unserer Unterkunft gefahren und um 01:00 Uhr glücklich im Hotelbett eingeschlafen.
Collioure – eine malerische Stadt am Mittelmeer
Der ursprüngliche Plan an diesem heutigen Tag sah vor nach Barcelona zu fahren. Aufgrund der späten Rückkehr am Vortag wurde dieses Vorhaben aber sehr schnell verworfen, da dies wieder eine mehrstündige Autofahrt bedeuten würde. Also nichts für uns für diesen Tag. Wir schlafen etwas länger und „planen“ etwas spontan eine Besichtigung von Collioure. Die Hafenstadt entpuppt sich als wahrer Glückstreffer. Der Ort ist selbst Ende September noch belebt, es haben noch Geschäfte offen und architektonisch hat er auch einiges zu bieten. Nicht umsonst gilt der Ort auch als Malerstadt. Jeder der irgendwie einen Pinsel oder Bleistift halten konnte, fühlte sich dazu bewogen Teile der Stadt zu Papier oder Leinwand zu bringen. Zugegeben, der Ort bietet wirkliche einige Motive – auch für uns und unsere Kamera.

Dieses Abenteuer verlief bis jetzt ganz anders als wir es bisher gewohnt waren. Es kam fast so etwas wie Urlaubsstress auf. Dies ist absolut nicht in unserem Sinn und so wollten wir wieder zu unserer ursprünglichen Art des Reisens zurückkehren, wie wir es in Skandinavien kennen gelernt haben und uns in der Natur wieder entschleunigen um etwas auf unserem kleinen Gasherd kochen. Die Wahl fiel nach einer kurzen Google Maps suche auf das Cap de Biarra (Cap Béar) und dem dazugehörenden Leuchtturm. Früher dürfte das Kap wohl militärisch genutzt worden sein, denn rund um den Leuchtturm findet man zerstörte Bunker aus vergangener Zeit. Unter einem Felsvorsprung wurde unser Kochgerät aufgebaut und Bohnen mit Speck zubereitet. Dies belustigte nicht nur die ortsansässigen Möwen, sondern auch die Wanderer, die den Leuchtturm besuchten. Mit dem Rücken zur (Fels-)Wand und vor uns dem blauen Meer fiel auf einmal der ganze Stress des Jahres innerhalb weniger Minuten von uns ab.
Cap Béar Cap Béar
Der Tag war eigentlich schon sehr gut genutzt. Wir haben eine schöne Stadt und eine schöne Stätte erkunden können. Außerdem haben wir einen wunderbaren Ort für unser Mittagsmahl gefunden und dennoch fühlten wir eine gewisse Unruhe, was wir denn mit dem Nachmittag anstellen könnten. Wir suchten nach entschleunigenden Aktivitäten und wollten nach einer gemütlichen Bar für einen Cocktail Ausschau halten. Ganz zufällig entdeckten wir auf der virtuellen Karte einen sonderbaren Namen. Schon mal was vom Getränk „BYRRH“ gehört? Wir nämlich auch nicht. Deshalb sind wir sofort los um der drängenden Frage nachzugehen: Gibt’s dort was zu trinken?
Der ganze Tag bestand eigentlich bisher eher in einem Treiben lassen, einem planlosen herumfahren und erkunden um die Gedanken frei zu bekommen und einfach mal im Moment zu sein. Deshalb hatten wir auch absolut keine Erwartungen an diese Fabrik die dieses mysteriöse „BYRRH“ herstellt. Wir wurden bei der Führung jedoch schnell aufgeklärt, dass man das Getränk definitiv kennen sollte. Laut der sympathischen jungen Studentin zumindest, die uns durch die Hallen geführt hatte.
Der Getränkehersteller war der erste in Frankreich, der sich wirklich um seine Angestellten gekümmert hat, sogar noch vor der sozialistischen Regierung in Frankreich der 1930er Jahre. Außerdem kann die Fabrik mit einem Superlativ aufwarten, denn hier steht der weltgrößte Holzbottich zur Herstellung von Getränken mit einem Fassungsvermögen von knapp mehr als 1.000.000 Litern. Auch das Gesamtfassungsvolumen des Lagers ist gewaltig.
Bei der anschließenden Verkostung klärt man uns auch auf, um was es sich bei „BYRRH“ überhaupt handelt. Es ist ein alkoholisches Getränk aus Wein gemischt mit Gewürzen aller Art. Der Geschmack ist gefällig und wir entschließen uns eine Flasche für den Eigengebrauch nach Hause zu importieren.

Beeindruckende Festungsanlage in Carcassonne
Carcassonne zählt zu den Hauptzielen unserer diesjährigen Reise – aber nicht nur wir wollen die einzigartige Festungsanlage sehen. Diese zählt zu den meistbesuchten Attraktionen in Frankreich und wird jährlich von circa 4 Millionen Touristen besucht. Da kommt uns der Umstand sehr zugute, dass mittlerweile schon Oktober ist und daher der Besucheransturm milder ausfällt als zur Hauptreisezeit.
Die Anlage ist wirklich beeindruckend. Die Festung wurde schon zur Zeit der Römer gegründet. Einige Türme der Festungsmauer sind als Stille Zeugen aus dieser Zeit noch erhalten. Einst war es eine Grenzfestung Frankreichs zu Spanien und wurde auch dementsprechend aufgerüstet. Im Laufe der Geschichte verlor die Stadt diese Wichtigkeit und sie verfiel zusehends. Teile der Befestigungsanlage wurden sogar als Steinbruch verwendet um Baumaterial für andere Häuser heranzuschaffen.
Bis im 19. Jahrhundert die komplette Anlage über einen Zeitraum von 50 Jahren restauriert wurde. Dies war ein einzigartiges Unterfangen in diesem Umfang und mitunter der Grund warum wir heute die Mauern in ihrer alten Pracht bestaunen können.
Im Sommer wird den Besuchern allerhand geboten. Schausteller, Märkte und auch Ritterturniere gibt es dort zu bestaunen. In der Nebensaison fällt das Angebot natürlich etwas schmaler aus. Wir kamen zufällig zu einem Konzert in der Kathedrale von Carcassone und die Atmosphäre, die diese Gesangsdarbietung versprühte, sorgte für den ein oder anderen Gänsehautmoment.
Freiheit für Katalonien
Heute waren wir im Schmetterlingspark Empuriabrava und haben uns Vögel angesehen. Nein, das ist kein Schreibfehler. Wir waren wirklich in einem als Schmetterlingspark gekennzeichneten Etablissement und haben Vögel mit Nektar gefüttert. Natürlich gibt es auch Schmetterlinge, aber die vielen Papageien sind die eigentliche Attraktion. Im Butterfly Park Empuriabrava in Castelló d’Empúries Spanien können nach Bezahlung einer kleinen Gebühr von 0,50 € kleine Becher mit Nektar erworben werden, mit denen die kleinen und größeren Federtiere angelockt werden können. Es dauert nicht lange bis eine kleine Vogelarmee rund um einen sitzt die gerne mal am süßen Nektar kosten will. Manche der gefiederten Kumpanen machen dabei auch nicht halt an der Kleidung zu ziehen und zu sehen wie diese wohl schmeckt. Aber nicht nur deswegen ist Wechselkleidung sehr ratsam. Die Vögel lassen nämlich hin und wieder etwas fallen, dass man lieber nicht an seiner Kleidung kleben haben möchte. Wir dürften wohl Glück gehabt haben, denn wir wurden nie getroffen.
Butterfly Park Empuriabrava Butterfly Park Empuriabrava Butterfly Park Empuriabrava
Katalonien war schon seit jeher umkämpftes Gebiet. Sei es von den Römern, Mauren, Goten, Franken oder frühester Vergangenheit die Anhänger des Nationalsozialismus. Immer hatte das katalanische Volk einen sehr hohen Freiheitsdrang und das sieht man heute auch auf vielen Schildern oder Felsmalereien neben den Straßen mit der Aufschrift „Freedom for Catalonia“ und ähnlichem. Als 1936 General Franco die junge Spanische Republik wieder stürzen wollte und einen Militärputsch anzettelte, war es in außergewöhnlichem Maße das nördliche Gebiet Spaniens, also hauptsächlich Katalonien, das sich diesem vehement dagegenstellte. Im MUME, dem Museu Memorial de l’Exili, wird betont unpolitisch diese schwere Zeit für Spanien auf interessante Art und Weise dem Besucher näher gebracht. Leider sind die Interviews mit den spanischen und katalonischen Zeitzeugen nicht auf Englisch oder gar Deutsch verfügbar. Die mitgegebene Broschüre mit der deutschen Übersetzung ist dennoch ausreichend um den Informationen der Schildern und Exponaten folgen zu können. Bei der Rückfahrt sind wir nach diesem Besuch über den Grenzpass „Coll dels Belitres“ mit dem Auto gefahren, an dem 1939 der Großteil der Republikanischen Armee und sehr viele Zivilisten nach Frankreich vor dem Heer Francos geflohen sind. Viele dieser Spanier kamen nie wieder in ihr Heimatland zurück und mussten fortan im Exil leben.
Weiterfahrt nach Grasse
Ortswechsel. Auf nach Grasse!
Wir waren heute viel zu früh bei der neuen Unterkunft und deshalb entschlossen wir uns gleich mal nach Grasse zu fahren und die Lage vor Ort zu erkunden. Erste Haltestelle: „Parfumerie Fragonard“. Dass echte Parfüms gerne gegen beachtliche Summen für so wenig Flüssigkeit über den Ladentisch gehen, versteht sich von selbst, wenn man bedenkt welchen Aufwand die Herstellung bedeutet. 120 ml kosten gerne mal knapp 100 €. Trotzdem kommen Touristen aus allen Regionen der Erde und kaufen im Shop ein als ob das Zeug nur 1 € der Liter kosten würde. An der Kassa wechseln Unsummen den Besitzer.
Was alles in den wohlriechenden Flüssigkeiten steckt, werden wir bald selbst herausfinden, denn wir versuchen uns selbst an einem Parfümworkshop wo wir unseren eigenen Duft kreieren können.
Grasse – Die Stadt der Parfums
Der heutige Tag stand im Zeichen der Gerüche. Kein Wunder, wir haben unser Lager auch in der Parfümhauptstadt aufgeschlagen. Hier in Grasse gibt es mehrere große und berühmte Parfümhersteller. Manche bieten sogar Parfümworkshops an, bei denen ein eigenes Parfüm kreiert werden kann. Wir haben im Voraus schon über einen bekannten Internetanbieter gebucht und sind pünktlich beim Parfümhersteller „Galimard“ erschienen.
Der Workshop startete mit theoretischem Inhalt um die Leidenschaft hinter den Düften zu erklären. Uns wurde erklärt, dass jedes Parfüm aus einer Basis-, einer Herz- und einer Kopfnote besteht. Die Kopfnote ist der Teil des Parfüms, dass einem sofort in die Nase steigt. Es soll neugierig machen, ohne aufdringlich zu sein. Die Herznote ist der eigentliche „tragende“ Teil des Parfüms. Es kann gerne verspielt lieblich oder auch beherzt maskulin sein. Es ist der Teil der länger bleibt und soll ein angenehmes olfaktorisches Gefühl vermitteln. Die Basisnote ist das was am nächsten Morgen übrigbleibt, wenn das restliche Parfüm schon verflogen ist. Diese besteht meist aus erdigen Noten, die eine schöne Erinnerung an das Verflogene sein sollen.
Gesagt, Getan! Mit dem neugewonnenen Halbwissen machten wir uns, natürlich mit reichlich Unterstützung der netten und fachkundigen Angestellten ans Werk unsere Eigenkreation zusammenzumischen. Dazu standen uns eine Vielzahl an Essenzen zur Verfügung die nacheinander zuerst „probegerochen“ und als gut oder nicht gut empfunden auf die Mischliste gepackt wurde, oder eben auch nicht. Die vorhandenen Fläschchen sind aber nur ein kleiner Auszug aus dem, was einem professionellen Parfümhersteller, genannt „Nase“ oder auf Französisch „nez“, zur Verfügung steht. Bei unserem Selbstversuch sind es 127 verschiedene Fläschchen, dem Profi stehen in etwa 3500 verschiedene Gerüche für seine Kreation zur Verfügung. Manche Parfüms können auch aus über 200 verschiedenen Essenzen bestehen, was auch erklärt, warum Meisternasen teilweise ein Jahr benötigen; um einen neuen Duft herzustellen. Wir hatten “nur“ etwa 2 Stunden zur Verfügung.
Wer also immer schon wissen wollte wie Älgs gerne riechen möchten, kann bei „Galimard“ mit der Nummer „144 327“ den Damenduft „Älgprinzessin“ und mit der Nummer „144 328“ den Herrenduft „Eau d’Älg“ bestellen.

Die Stadt Grasse war jedoch nicht immer die Hauptstadt der Düfte. Doch das Eine führte unweigerlich zum Anderen. In der Zeit vor den Parfüms war Grasse berühmt für die hochwertigen Lederwaren, insbesondere Lederhandschuhe. Doch diese versprühten einen unangenehmen Gerbgeruch, der beim betuchten Klientel von damals nicht gut ankam. Daher ließen sich die Gerber von Grasse etwas einfallen – sie parfümierten ihre Waren einfach vor dem Verkauf. Parfüm war jedoch schon seit jeher sehr teuer und so fing der Gerber „Malinard“ als erster an, diese Düfte selbst herzustellen. Aus dem eigentlichen Nebenerwerb wurde schnell deren Haupterwerbsfeld und brachte der Stadt und den vormaligen Gerbern einen beachtlichen Wohlstand ein. Viele Gebäude zeugen noch von dieser Hochzeit der Parfümerie. Manche mehr, manche weniger…
Wenn denn ein Besuch von Grasse vielleicht nicht nur für das Auge ist, so ist es auf jeden Fall für die Nase.
Von Cannes bis zu den Îles de Lérins
Die Reise ging nun zur ersten Stadt warum unser Abenteuer ihren Namen trägt: Cannes.
Doch alles fing für diese Stadt ganz anders an, denn sie war vom Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert ein kleines und eher unbedeutendes Fischerdorf, bis sich im Jahre 1834 der britische Lordkanzler Henry Brougham, 1. Baron Brougham and Vaux, dort ein Ferienhaus kaufte und weitere Aristokraten und Adeliger aller Herren Länder dort niederließen. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Stadt zu dem was es heute ist: Eine Stadt der Reichen und Schönen. Jede Luxusmarke der Welt muss natürlich dort einen Luxusladen, jede gehobene Hotelkette ein Luxushotel haben. Doch die Stadt kann auch überraschen. Der Tourismus ist zwar der wichtigste Wirtschaftsfaktor, doch werden dort auch etwa Satelliten für die Raumfahrt hergestellt und das Fußballidol Zinedine Zidane (der mit der Kopfnuss beim WM-Finale 2006) startete dort seine Profikarriere.
Auch regelmäßige Veranstaltungen wie etwa die weltberühmten Internationalen Filmfestspiele von Cannes, die weltgrößte Gewerbeimmobilien- und Betriebsansiedlungsmesse oder der alljährliche Feuerwerks-Wettbewerb ‚Le Festival d`Art Pyrotechnique‘ finden dort statt.
Die Gebäude in Cannes sind in einem für die Jahrhundertwende typischen Baustil errichtet und das Gesamtensemble bietet einige fotowürdigen Ansichten. Wenn man aber den Blick auch mal in die Geschäfte und deren Auslagen schweifen lässt, dann wird man schnell merken, dass für Normalbürger die Auswahl wohl doch eher nicht gedacht ist. An der Flaniermeile Boulevard de la Croisette reiht sich eine Luxusboutique an die nächste. Wir sind definitiv nicht das Zielpublikum.

Im krassen Gegensatz dazu findet man auf der Île Saint-Honorat mit ihrem Kloster fast schon ein Anzeichen kompletter Ruhe. Die meisten Touristen, die auf die Insel kommen, nehmen sich unserer Ansicht nach viel zu wenig Zeit, um aus dem hektischen Alltag zu entfliehen und sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Wir sehen Familien die picknicken, aber auch junge asiatische Damen, denen ihre „Wohlbetuchtheit“ anzumerken ist, welche nur bedacht sind das beste Selfie für ihre Insta-Story im neu erstandenen Designer-Fummel zu machen, nur um nach einem Foto vor der Abtei so schnell wie möglich wieder auf die Fähre zu kommen.
Wir nehmen uns Zeit und gehen langsam eine Runde um die Insel, gehen in uns und beobachten die Vögel, Insekten und Eidechsen, die überall zu sehen sind. Wir nehmen uns auch Zeit die Festung der Insel genau zu erkunden. Ein wirklich beachtlicher Bau, den die Mönche 1073 errichteten, um sich gegen Angriffe zu schützen.
Heute leben etwa 30 Mönche auf der Insel. Sie sind neben ihrem Gebet damit beschäftigt die Weingärten der Insel, die in etwa die Hälfte der Gesamtfläche einnehmen, zu bewirtschaften und aus den gewonnenen Reben Weine und den Likör „Lerina“ herzustellen, der auch im Kloster, sowie im vom Kloster geführten Restaurant gekauft werden können.






Das kleine Fürstentum Monaco
Wer an die Côte d’Azur denkt, denkt unweigerlich an Monaco, dem zweitkleinsten Staat in Europa (der kleinste Staat wäre der Vatikan). Mit seinen knapp über 200 Hektar (stetig wachsend) ist der Staat um einiges kleiner als der Flughafen Linz in Oberösterreich (circa 383ha) – und der ist schon nicht allzu groß.
Monaco wurde 1489 von Frankreich unabhängig und besteht seither ununterbrochen als selbständiger Staat. Die Familie Grimaldi ist seit 700 Jahren eng mit dem Fürstentum verbunden und regiert es auch heute noch.
Berühmt ist der Stadtstaat vor allem unter den wirklich Reichen, wegen der Steuerpolitik auf Privatpersonen – es gibt schlichtweg keine. Daher hat sich im Laufe der Zeit ein Personenkreis angesiedelt, bei denen sich so viele Stellen vor dem Komma, wie auf unserem Konto maximal hinter dem Komma anzutreffen sind. Wir haben ees uns zur Gewohnheit gemacht auf unseren Reisen bei den örtlichen Banken und Immobilienmaklern auf die Hauspreise zu achten und nachzusehen ob wir uns wohl ein kleines Ferienhäuschen leisten könnten. Eine kleine 40 qm Wohnung kostet in Monaco gerade mal 800.000 € – Tendenz steigend. Vor Makler und Steuern versteht sich. Also wohl eher nichts für uns…
Dafür kann Monaco an anderer Stelle überraschen. Im Gegensatz zu Cannes sind hier die Preise in den Lokalen wirklich leistbar. Die Auspreisung beispielsweise im „Le Bilig“ (kein Witz, heißt wirklich so) direkt in der Fußgängerzone beim Zielbereich der Formel-1-Strecke könnte genauso in einem Lokal in Linz, Wien oder Salzburg hängen. Natürlich speisen dort nicht die Superreichen, aber zu denen gehören wir sowieso nicht. Diese dinieren eher im „Hotel de Paris“ direkt neben dem Casino von Monaco. Dort reihen sich Lamborghinis, Ferraris, McLarens und andere sehr teure Wagen dicht an dicht nebeneinander. Die Geräuschkulisse in diesem Moment – ein Traum für Motorbegeisterte. Für die Anwohner wohl eher nicht…
Für Autoliebhaber gibt es neben dem jährlichen Grand Prix im Mai und den Rallys in und um Monaco auch die Möglichkeit die ganz persönliche Garage von Fürst Albert II. zu besichtigen. In dieser sind seine Sammlung alter Rennwagen, sowie Autos die seine Familie benutzt haben, zu sehen. Mitunter auch die in hervorragenden Zustand befindlichen Fahrzeuge der Fürstin Gracia Patricia von Monaco – der Mutter von Fürst Albert II. Sie wurde als Gracia Patricia Kelly in den USA geboren und war in den 1950er Jahren eine erfolgreiche Schauspielerin. Die Stilikone gab Monaco nach Ihrer Heirat mit Fürst Rainier III. von Monaco neuen Glanz. Ihr zu Ehren sind viele Straßen, Gebäude und Plätze im Fürstentum benannt.
Im Gegensatz zu Cannes wirkt es in Monaco aber so, als ob hier wirklich Menschen wohnen würden. Schicke Designerboutiquen reihen sich nahtlos an Wohngebäude. Gegenüber dem Fürstenpalast wohnen in „Monaco Ville“, also der eigentlichen Altstadt, ganz normale Menschen – zumindest dem Auto vor der Haustüre nach vermuten wir das. Dies liegt auch sicherlich an der Wohnungspolitik des kleinen Fürstentums. Jeder gebürtige Monegasse hat rechtlichen Anspruch auf Wohnraum aus öffentlicher Hand.
Cannes wirkt dagegen richtig steril und leer in der „etwas besseren“ Gegend. Eines haben die beiden Städte aber definitiv gemeinsam. Man hat ständig das Gefühl von tausenden Millionären umgeben zu sein.
Kleine Auszeit in der Verdonschlucht
Nach dem hektischen Treiben in der kleinen Großstadt Monaco brauchten wir alle wieder ein Kontrastprogramm zu den vergangenen zwei Tagen. Das kleine Fürstentum hat die höchste Einwohnerdichte der Welt und deshalb sehnten wir uns wieder nach menschenleeren Orten. Dafür eignet sich am besten eine Wanderung in der Verdonschlucht.
Alleine die Fahrt dorthin war schon bildschön. Von unserer Unterkunft bei Grasse ging es in unzähligen Serpentinen die Straße von ungefähr 100 müN hinauf auf über 1000 müN innerhalb weniger Kilometer. Die Schluchten tief hinunter und die Berge wieder hoch hinauf fuhren wir die knapp 100 km bis zum Ziel, mit der Kamera immer fest im Anschlag. Wenn auch die Einheimischen wieder ihren gewagten Fahrstil zur Schau stellten, kam bei uns ein ähnliches Gefühl wie in Norwegen hoch. Einfach mal langsamer zu machen und die vorbeiziehende Landschaft genießen.

Am Zielort angekommen, Rucksack und Wanderschuhe ausgefasst, ging es nach der obligatorischen Aufmagazinierung von Wasser und Keksen los in die Schlucht. Schon nach den ersten Metern wurde uns klar, dass das genau das war, was wir jetzt brauchten. Natur.
Unsere Wanderung führte uns entlang des Verdon-Flusses durch zwei in den Felsen gehauene Tunnel. Hier wurde Anfang der 1920er Jahre versucht den Fluss durch eine Art Wasserleitung umzuleiten und zur Stromgewinnung zu nutzen. Dieser Plan wurde aber schon nach nur vier Jahren wieder aufgegeben. Heute sieht man nur mehr wenige Überreste von diesem gigantischen Bauvorhaben, wie etwa die Gleise für die Grubenhunte, die für den Abtransport des Abraums der Tunnel dienten. Diese wurden vorher mit viel Mühe und Anstrengung mit Eseln an ihren Bestimmungsort transportiert.
Nach leider nur 6 km war unsere Wanderung auch schon wieder vorbei. Der Wanderweg wurde für unsere Ausrüstung zu schwierig und so beschlossen wir umzukehren. Das Gelände wurde von uns unterschätzt, doch wir wollen definitiv wiederkommen und die restlichen Kilometer ebenfalls erkunden.
Wir fuhren weiter auf der schönen geschwungenen Passstraße zum Lac de Sainte-Croix – dem zweitgrößten Stausee Frankreichs. Dieser wurde 1974 fertiggestellt und bedeckt nun auch das ehemalige Dorf Les Salles-sur-Verdon. Die damaligen Bewohner wehrten sich bis zuletzt gegen die Aufstauung, auch als ihnen das Wasser nicht nur mehr sprichwörtlich bis zum Hals stand. Damit die Dorfbewohner auch wieder ein Dach über ihren Köpfen hatten, wurde 400 m weiter ein neues Dorf hingestellt. Vom alten konnten sie, außer ihrem eigenen Hab und Gut, nur die Kirchturmuhr, die Dorfglocke und den alten Dorfbrunnen mitnehmen.
Am See kochten wir wieder genüsslich unser Essen auf unserem kleinen Gaskocher und sinnierten über die vergangenen Tage.
Der unspektakulärste Wasserfall aller Zeiten
Hier herrscht wohl eine andere Auffassung vor was eine Sehenswürdigkeit, Attraktion oder Naturerlebnis sein soll. Zumindest anders als wir es verstehen würden. Das mussten wir diesen Urlaub schon öfters feststellen, dass das angepriesene Erlebnis dann doch anders war als vorher beschrieben. So auch an diesem Tag…
Nachdem wir den angefangenen Vormittag mit Frühstücken und der Suche nach der neuen Bleibe für die nächsten drei Tage verbracht haben, sind wir knapp vor Mittag losgefahren, um uns den Wasserfall von Saut du Loup anzusehen. Auf der Internetseite (ja, in Frankreich haben Wasserfälle Internetseiten) ist die Rede von mehreren wunderschönen Wasserfällen, die unweit unserer Unterkunft nur darauf warten von uns erkundet zu werden.
Leider hat sich dann herausgestellt, dass der beschriebene Ort ganz und gar nicht unserer Vorstellung eines Wandererlebnisses von mehreren Wasserfällen entsprach. Neben einem Café und einer Destille war ein kleines Drehkreuz. Gut, war auch so beschrieben, dass man mit einer 1 €-Münze das Drehkreuzmonster füttern muss, um Zugang zu den Wasserfällen zu erhalten. Jedoch war der danach kommende Weg dann ganz anders als gedacht…
Nach ungefähr zehn Stufen und 15 m betoniertem Weg kam man zu einer Aussichtsplattform, wo man auf DEN Wasserfall schauen konnte. Das wars. That’s it. Mehr kommt nicht…
Wir waren alle spürbar enttäuscht. Die Stimmung geriet in Gefahr zu kippen. Also war Alternativprogramm angesagt. Aufgrund der doch zehrenden und aufregenden vergangenen Tage entschlossen wir uns eine Pizza zu holen und den restlichen Tag in unserer Unterkunft am Pool zu liegen und etwas Tennis zu spielen. Auch so kann Urlaub gehen.
Regenwolken über der Schweiz
Eigentlich wäre unser Urlaub schon an diesem Punkt vorbei gewesen. Die Tage an der Côte d’Azur waren für uns gezählt und es sollte wieder nach Hause gehen. Doch irgendwie wollten wir dieses Abenteuer noch weiter auskosten. Die Reise kam uns noch viel zu kurz vor und wir wollten sie unbedingt noch etwas verlängern. So haben wir uns eine neue Unterkunft gesucht und blieben noch für zwei weitere Tage im Elsass.
Die Fahrt zur neuen Unterkunft sollte auch zu einem Erlebnis werden. Die Karte wurde studiert und eine spannende Route gefunden. Der Weg sollte über Italien in die Schweiz führen.
Der Plan war durchdacht und musste nur mehr ausgeführt werden. Wir haben nur eins nicht miteingerechnet: das Wetter. Eigentlich wollten wir an der Grenzübergangsstelle am Pass San Gran Bernardo wieder unseren Kocher auspacken und an dieser Stelle unser bisher am höchsten gelegenen Punkt zubereitete Essen zu uns nehmen. Doch daraus wurde leider nichts… Die einzige uns unbekannte Variable hat unseren gesamten Plan zum Scheitern verurteilt. Es war windig, es war regnerisch und es war komplett nebelig…
Kategorie: Sie haben sich stets bemüht…
Also sind wir dann in einem Stück bis nach Eguisheim durchgefahren. Diese Stadt ist besonders unter den besonderen Städten, denn sie ist kreisrund um einen Marktplatz angelegt.
Wir waren hier schon einmal vor einigen Jahren und hatten uns viel zu wenig Zeit für diesen Ort und die Umgebung genommen. Wir werden uns bemühen es dieses Mal besser zu machen.
Automobile Nostalgie in Sochaux
Erwarte das Unerwartete, dann kannst du nicht überrascht werden.
Eigentlich sollte es uns ja irgendwie klar gewesen sein, dass, wenn es gestern geregnet hat, es wohl sehr wahrscheinlich ist, dass es auch an diesem Tag regnen müsste. Dem war dann auch so…
Den ganzen Vormittag hat es nur so gegossen. Somit haben wir Primär- und Sekundärziel einfach getauscht. Am allerersten Tag, also dem Tag unserer Anreise, sind wir in Sochaux stehen geblieben und haben dort kurz dem Treiben beim Peugeot Museum zugesehen. Heute war es nun soweit, dass wir auch das Innere des Museums erkundet haben. Die Erwartungen und Vorfreude waren groß – zumindest bei fast allen Mitreisenden.
So sind wir mit vollem Elan und von einem Ohr zum anderen strahlend zum Kartenschalter gegangen und haben uns zwei Tickets gelöst. Strahlend ist vielleicht etwas übertrieben, aber der weibliche Teil der Älg-Reisegruppe ist dann doch mit reingegangen und nicht beim Shopping-Center geblieben.
Das Museum ist logisch aufgebaut und insbesondere der Eingangsbereich kann im Stil des Art Nouveau überzeugen. Die Wege und „Abteile“ sind im Stil der jeweiligen Epoche gehalten und es ist alles was die Firma Peugeot jemals gebaut hat, ausgestellt. Und das ist eine ganze Menge! Name it – they built it! Angefangen von Mühlen (Kaffee, Pfeffer, Salz,…) über Messer, Hacken, Hammer, Zangen, Messinstrumente, Korsetts, Bohrmaschinen, Einhandwinkelschleifer, Radios, Kühlschränke, Waschmaschinen, Fahrräder, Kutschen, Jagdbüchsen, Nähmaschinen, Handgranaten, Staubsauger, Bomben, Luftpumpen, Mixer, Flugzeug- & Bootsmotoren und natürlich Kraftfahrzeuge.
Die Ausstellung beginnt mit den Anfangsjahren (logisch, wäre auch seltsam anders anzufangen) und arbeitet sich stätig vorwärts auf der Zeitskala. Dabei sind einmalige Exponate zu sehen und auch technische Lösungen, die ihrer Zeit weit voraus waren. Erstes Auto mit komplett automatisch versenkbarem Metallverdeck (Peugeot 601 Eclipse – 1934), erstes Großserienauto mit Dieselantrieb (Peugeot 403 – 1959 -> JA, Mercedes baute schon 1937 den ersten Diesel in einen PKW ein, aber das war noch keine Großserie) oder auch das erste Papstmobil, dass auf einem Pickup basierte, um nur einige Beispiele zu nennen.
Musée de l’Aventure Peugeot | Kühlerfigur modeliert von Maurice Marx (1925) – Hood ornament modeled by Maurice Marx (1925) Peugeot Museum | Älgbert in einem Spielzeug Peugeot 203, im Hintergrund Peugeot 504 Coupe – Älgbert in a toy Peugeot 203, in the background Peugeot 504 Coupe Peugeot Museum | Sammlung alter Mühlen – Collection of old coffee grinders Peugeot Museum | v.l.n.r. Peugeot 401 Eclipse, Peugeot 601 Eclipse, Peugeot 402 Eclipse, Peugeot 402 Cabriolet – from left to right: Peugeot 401 Eclipse, Peugeot 601 Eclipse, Peugeot 402 Eclipse, Peugeot 402 Cabriolet
Wir – einige von uns zumindest – wären gerne noch länger geblieben, um die schönen Formen der alten Karossen genauer zu studieren, doch wir wurden angehalten zum nächsten Punkt auf unserer Reiseliste zu kommen.
So fuhren wir zurück zur Basis und erkundeten das schöne Eguisheim. Unseren ersten Stopp legten wir im Weinfachhandel „Wolfberger“ ein und verkosteten den ein oder anderen edlen Tropfen. Die Auswahl schien endlos und wenn man wirklich alles durchprobieren würde, hätte man am Ende sicher mehr als nur einen kleinen Damenspitz. Nach der fünften oder sechsten Runde stand dann auch fest welche Flaschen für den Eigengebrauch nach Österreich importiert werden. Mit den neuerstandenen Flaschen im Gepäck gings nun los zur Erkundung der kleinen Stadt. Hier merkten wir auch sofort nach Verlassen des Verkaufsraumes, dass wir wohl wieder etwas nicht so recht zu Ende gedacht haben. Nach fünf oder sechs Runden von Wein-, Whisky- und Likörverkostungen begann sich allmählich die Welt um uns zu drehen und zu bewegen. So eine Weltbewegung kann natürlich Stadterkundungen dieser Art erschweren. Nicht aber mit uns! Die Welt drehte sich nach links, also bogen wir nach rechts ab und tauchten ein in die mittelalterlichen Gassen von Eguisheim. Jeder Schritt der vorwärts ging, ermöglichte uns weitere Blickwinkel auf die einmalige Architektur der elsässischen Häuser. Waren wurden feilgeboten und man wähnte sich schon fast an einem Markttag in längst vergangenen Zeiten.
Entweder dies oder es waren die Nachwirkungen des vergorenen Traubensaftes.
Burgen und Affen im Elsass
Heute ist er also gekommen: der definitiv letzte Tag unserer Frankreichreise. Was sollten wir also an diesem letzten Tag unternehmen? Möglichkeiten gäbe es unzählige. Wie eigentlich immer ist am Ende wieder viel zu wenig Urlaub übrig, um alles anzusehen, was wir uns vorgenommen haben. Die Entscheidung fällt einstimmig und eher spontan. Heute erobern wir eine Burg und die nahegelegenen Bewohner. Aber der Reihe nach…
Ihr Leser unserer Zeilen habt sicher bemerkt, dass uns ein kleiner haariger Begleiter überall hin folgt. Das ist Älgbert, unser kleiner Reiseälg. Auf einer vergangenen Skandinavienexpedition haben uns seine kleinen älgigen Augen erwartungsvoll angesehen und er wollte unbedingt von uns mitgenommen werden. Für einen kleinen Obolus überließ uns der Älg-Händler im finnischen Rovaniemi auch unseren neuen Gefährten. Seither begleitet er uns auf unseren Reisen und hilft uns auch dabei, neues zu entdecken. Aber Achtung, Älgbert ist nicht irgendein Älg. Nein! Er ist König Älgbert, Erster seines Namens, König von Joulu, Aelgia und Småland av IKEA!
Daher hat er auch seinen königlichen Umhang und Krone immer dabei, um neue Burgen zu besichtigen und wenn möglich auch seinem Reich zuzuführen. Heute versuchte er es mit der Hohkönigsburg in Orschwiller.
Das alte Gemäuer hat eine beeindruckende Geschichte zu erzählen. Die Burg wurde erstmalig 1147 urkundlich erwähnt. Mitte des 15.Jahrhunderts wurde sie von Raubrittern eingenommen und als Stützpunkt benutzt, um fahrende Händler auf dem Weg nach Straßburg den Geldbeutel zu erleichtern. Um diese zu vertreiben wurde sie 1462 belagert und dabei zerstört. Die Schweizer Adelsfamilie der Grafen von Thierstein bauten sie wieder auf, doch im Dreißigjährigen Krieg wurde sie nach der Belagerung der Schweden wieder völlig zerstört. Im Jahre 1899 wurde die Ruine dem damaligen deutschen Kaiser Wilhelm II. geschenkt, der aus ihr eine Museumsburg bauen ließ. So kam es, dass ab 1901 die Burg wieder komplett neu aufgebaut wurde, wie sie im 15. Jahrhundert ausgesehen haben muss.
So wie in Carcassonne hat man heute nun wieder die Möglichkeit diese Burg in altem Glanz zu sehen. Der Architekt und seine Arbeiter haben wirklich gute Arbeit geleistet. Sie haben es geschafft das mittelalterliche Bauwerk authentisch wieder aufzubauen, ohne zu sehr der Romantisierung des Mittelalters um die Jahrhundertwende zu verfallen.
Nach der erfolgreichen Besichtigung der Burg (leider gab es keinen Thron, den Älgbert hätte besteigen können) besuchten wir die in Sichtweite der Burg ansässigen Bewohner. Diese haben Migrationshintergrund und viele Haare. Sie kommen aus Nordafrika und sind wegen einem bestimmten Grund hier, denn ihr Lebensraum ist bedroht und so gibt es immer weniger ihrer Art. Daher haben zwei Freunde im Jahr 1969 ein großes Stück Wald gekauft und dort eine Gruppe der haarigen Nordafrikaner angesiedelt, um ihre Verhaltensweise besser studieren zu können und deren Bestand zu sichern. Mittlerweile gibt es in Europa schon vier Anlagen dieser Art und es konnten schon 600 Frankreich wieder verlassen und wurden in den bergigen Gegenden Marokkos angesiedelt. Es ist wirklich eine Schau den mehr oder weniger freilebenden Berberaffen zuzusehen und sie mit Popcorn zu füttern.

Rückblick
Wir sind bei dieser Reise ungefähr genau 6.230 km mit dem Auto gefahren, haben etwa 200 km zu Fuß zurückgelegt und an die 3.500 Fotos gemacht. Am per pedes Anteil müssen wir noch arbeiten…
Die Reise hat sehr viele Eindrücke bei uns hinterlassen. Wir haben neue Orte kennen lernen dürfen und auch nette Menschen getroffen.
Wie immer war wieder einmal die Zeit viel zu kurz um wirklich alle schönen Ecken erkunden zu können und auch eine Aussage darüber treffen zu können, wo es uns am Besten gefallen hat. Es war uns nur möglich einen keinen Ausschnitt zu sehen, doch dieser war schon sehr beeindruckend. Die Berge der Pyrenäen, der Lavendel der Provance, die römischen Überreste oder auch der gezeigte Luxus an der Côte d’Azur – jeder der Orte für sich eine Reise wert. Obwohl unsere bevorzugte Reiserichtung in den Norden zeigt, überlegen wir doch in einige der Gegenden zurückzukehren und die Erkundung fortzuführen – dann aber viel entschleunigter.


Ein Kommentar zu “Côte d’Azur – Auf zu den Reichen und Schönen!”