Byggðasafnið að Skógum – Skogar Museum

Dieses Museum gewährt Einblicke in längst vergangene Zeiten.

Älgbert Elgson
Skógar Museum | Im Außenbereich stehen verschiedene originale Häuser, die Stück für Stück vom originalen Standort abgebaut und im Museum wieder zusammengesetzt wurden. - Outside there are various original houses that were dismantled piece by piece from their original location and reassembled in the museum.

This article is also available in English.

Das Skógar Museum wurde 1949 eröffnet und war ursprünglich im alten Schulgebäude des Ortes untergebracht. Das Museum wurde auf Initiative von Þórður Tómasson gegründet, der das Museum stets erweiterte, dass es heute in drei große Bereiche eingeteilt werden kann. Das Byggðasafnið að Skógum ist eine Sammlung von Kulturgütern mit mehr als 15.000 regionalen Volkshandwerksartefakten, der Freilichtmuseumsbereich der mit den vielen Originalbauten die Geschichte Islands zum Anfassen nacherzählt und das Technische Museum in Skógar, das 2002 in einer neuen Ausstellungshalle eröffnet wurde und die Geschichte und Entwicklung von Verkehr, Kommunikation und Technologien in Island im 19. und 20. Jahrhundert, vom Zeitalter des Arbeitspferdes bis zur digitalen Kommunikation von heute den Besuchern näher bringt.

Auf den Spuren der Geschichte

Þórður Tómasson wurde 1921 in Südisland geboren und entwickelte schon in jungen Jahren ein Interesse für das kulturelle Erbe Islands und sammelte alte Artefakte aus seiner Umgebung, die von seinen Zeitgenossen oft als veraltet und wertlos angesehen wurden.
Viele seiner gesammelten Objekte bildeten den Grundstock des am 1. Dezember 1949 im alten Schulgebäude eröffneten Museums. Er war der erste Kurator des Museums und erweiterte in dieser Funktion Zeit seines Lebens den Umfang der Ausstellungen. Für seinen Einsatz und wurde ihm 1997 von der Universität Island die Ehrendoktorwürde für seinen Beitrag zur Forschung im öffentlichen Interesse verliehen.

©Skogar Museum

Im Hauptgebäude des Museum können die Besucher anhand von etwa 15.000 Gegenständen einen Einblick in das gesellschaftliche Leben Islands der vergangenen Jahrhunderte bekommen. In mehreren thematisch sortierten Räumen werden Gebrauchs- aber auch Kunstgegenstände ausgestellt und die Abteilung für Naturgeschichte enthält eine Vielzahl von ausgestopften Vögeln und Tieren, sowie Pflanzen um die Vielfalt der isländischen Flora und Fauna den Besuchern näher zu bringen.

Der Fischfang war seither ein wichtiger Beschäftigungssektor. Die Fischerei in dieser Region war insofern ungewöhnlich, als Islands sandige Südküste keine richtigen Häfen hat. Die Boote mussten von Stränden zu Wasser gelassen werden, die für die Wellen des Nordatlantiks offen sind.
Das Herzstück der Sektion ist das 1855 gebaute Fischerboot Pétursey, das bis 1946 im Einsatz war. Wer mehr über den Fischfang in Island und die Wichtigkeit für das Land erfahren möchte, sollte unbedingt auch dem Síldarminjasafn Íslands – Das Hering Museum einen Besuch abstatten.

Weitere Räume enthalten Werkzeuge und Utensilien aus der Landwirtschaft, die in früheren Zeiten auf Bauernhöfen verwendet wurden, wie etwa Reitausrüstung, Heuerntewerkzeuge, Molkerei-, Woll- und Eisenverarbeitungsgeräte. In einer für Island typischen Subsistenzwirtschaft mussten sich die Bauernhaushalte mit allem was sie benötigten selbst versorgen und ihre eigenen Werkzeuge herstellen und reparieren.

  • Skógar Museum | Das 1855 gebaute Segelschiff Pétursey bildet das Herzstück der Ausstellung. - The sailing ship Pétursey, built in 1855, is the centerpiece of the exhibition.
  • Skógar Museum | Das Museum umfasst über 15.000 Gegenstände aus dem täglichen Leben der Isländer. - The museum contains over 15,000 objects from everyday Icelandic life.
  • Skógar Museum | Alles was auf den Bauernhöfen benötigt wurde, musste selbst hergestellt werden. - Everything that was needed on the farms had to be produced in-house.

Im großen Außenbereich des Museums finden sich Beispiele aus vielen Epochen der isländischen Architekturgeschichte.
Direkt neben dem Museumsgebäude befindet sich mit einem traditionellen Torfbauernhaus, einschließlich einer sogenannten Baðstofa (einem Gemeinschaftsraum in dem alle Bewohner des Haushaltes schliefen, aßen und arbeiteten), einer Küche mit offener Feuerstelle, einer Speisekammer und einem Viehstall, ein gutes Beispiel einer typischen isländischen Subsistenzlandwirtschaft. Diese Höfe waren zahlreich im ganzen Land verteilt und bildeten für sehr lange Zeit den Mittelpunkt des Lebens vieler Isländer.

Der nördliche Teil des Geländes umfasst ein für isländische Landschulen im frühen 20. Jahrhundert typisches Schulhaus, eine Kirche und eine Baðstofa, die über einem Viehstall gebaut wurde, um von der Wärme der Tiere zu profitieren, sowie ein Lagerhaus. Am höchsten Punkt des Geländes befindet sich ein Holzhaus, das 1898 in Holt vollständig aus Treibholz gebaut wurde. Die Wandtafeln im Westsalon stammen vom französischen Lazarettschiff St. Paul, das 1899 vor Meðalland auf Grund lief. Viele Ausstellungsstücke im Museum erzählen eine ähnlich tragische Geschichte und wie pragmatisch die Isländer die angespülten Gegenstände wiederverwendeten.

Wer seinen Rundgang zum Technischen Museum fortsetzt wird neben dem Torfbauernhaus ein kleines Wasserkraftwerk aus dem Jahr 1929 entdecken das an die erfinderischen Pioniere erinnern soll, die als erste die Wasserkraft zur Stromerzeugung nutzten.

  • Skógar Museum | Ein Beispiel eines typischen Torfbæir (dt. Torfhof) der lange Zeit das soziale und kulturelle Zentrum vieler ländlichen Regionen in Island bildete. - An example of a typical Torfbæir that has long been the social and cultural center of many rural areas in Iceland.
  • Skógar Museum | Viele solcher Torfbæir waren über ganz Island verstreut und wurden als Selbstversorgerhöfe betrieben. - Many such Torfbæir were scattered all over Iceland and operated as self-sufficient farms.
  • Skógar Museum | Älgbert erkundet das Freilichtmuseum - Älgbert explores the open-air museum
  • Skógar Museum | Die Häuser des Außenbereichs sind alle gemäß den Epochen aus denen sie stammen eingerichtet. - The houses outside are all furnished according to the periods from which they come.
  • Skógar Museum | Die bunte Innenausstattung der Kirche stammt aus mehreren Kirchen in der Umgebung. - The colorful interior of the church comes from several churches in the area.

Das Technische Museum in Skógar behandelt die Geschichte und Entwicklung von Verkehr, Kommunikation und Technologien in Island im 19. und 20. Jahrhundert. Die Ausstellung reicht vom Zeitalter des Arbeitspferdes über die Anfänge der Industrialisierung bis zur digitalen Kommunikation von heute. Das Ziel des Museums ist es technische Gegenstände zu sammeln, zu bewahren und auszustellen um deren Geschichte und Wichtigkeit für Island den Besuchern näher zu bringen.

Viele der ausgestellten Fahrzeuge und Gegenstände wurden von ihren letzten Nutzern gespendet und befinden sich in originalerhaltenem Zustand.

In der Ausstellungshalle befindet sich außerdem der Souvenirladen und das museumseigene Café Skógakaffi.

  • Skógar Museum | Das Technische Museum von Skógar beinhaltet viele abwechslungsreichen Exponate. - The Technical Museum of Skógar contains many varied exhibits.
  • Skógar Museum | Die meisten Fahrzeuge befinden sich im Originalzustand und wurden dem Museum von den Besitzern zur Verfügung gestellt. - Most of the vehicles are in their original condition and were made available to the museum by the owners.
  • Skógar Museum | Die ausgestellten Straßenbaumaschinen ermöglichten es Island zu erschließen. - The road construction machines on display made it possible to develop Iceland.
  • Skógar Museum | Ein Teil der Ausstellung ist der Telekommunikation und der Verbindung Islands mit dem Rest der Welt gewidmet. - Part of the exhibition is dedicated to telecommunications and Iceland's connection to the rest of the world.

Praktische Informationen

Führungen sind für Gruppen ab 10 Personen nach vorheriger Reservierung in Englisch, Deutsch und natürlich Isländisch verfügbar. Nach Verfügbarkeit sind auch Führungen auf Französisch, Spanisch, Norwegisch und Dänisch möglich.
Die Zeiten für eine geführte Tour sind innerhalb der Öffnungszeiten bis einschließlich einer Stunde vor Schließung möglich. Hierfür bitte auf der offiziellen Homepage anfragen.

Direkt beim Museum befindet sich ein großzügiger Parkplatz und in der Nähe befindet sich auch ein Campingplatz mit Sanitäranlagen. Das Museum ist fußläufig vom Parkplatz des berühmten Skógafoss zu erreichen. Zudem befindet sich gleich hinter dem Museum der nicht so bekannte aber dennoch sehr sehenswerte Kvernufoss

  • Skógar Museum | Islandmohn, ein Beispiel isländischer Fauna - Iceland poppy, an example of Icelandic fauna

Anreise

Das Skogar Museum liegt 1 Minute vom Skógafoss entfernt, direkt an der Ringstraße, 30 km westlich von Vík und 150 km östlich von Reykjavík.
Durch die günstige Lage an der Ringstraße wird der nahe gelegene Skógafoss gerne von Tagestouristen angesteuert. Dadurch ist der Ort auch relativ einfach, zumindest für isländische Verhältnisse, von der Hauptstadt aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in etwa drei Stunden zu erreichen und manche Reiseanbieter bieten Tagestouren von Reykjavik aus dorthin an.

Bewertung: 8 von 10.

Fazit:

Dieses Museum gibt den Besuchern Einblick in längst vergangene Zeiten.

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