Schwierig auszusprechen, aber schön anzusehen.
Älgbert Elgson
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Dyrhólaey ist wohl einer der schönsten Orte auf Island, um innerhalb weniger Meter nahezu alle Besonderheiten des Landes kennenzulernen. Der markante Felsen ist der zweitsüdlichste Punkt der Insel und verdankt den Namen seiner Form, die wie ein überdimensionales Tor mitten im Meer aussieht und durch welches sogar Boote fahren können. Als oft abgebildetes Motiv ist Dyrhólaey den meisten Islandfans bekannt und sollte daher bei einer Islandreise unbedingt miteingeplant werden.
Auf den Spuren der Geschichte
Das Kap Dyrhólaey ist vor etwa 80.000 Jahren bei einem submarinen Vulkanausbruch entstanden und im Laufe von tausenden Jahren formten Wind und Wellen eine große Öffnung in die gewaltige Felsklippe. Diesen Umstand ist es nun also geschuldet, dass wir heute die Felsklippe auch als Türlochinsel, oder Door Hill Island kennen, obwohl es sich eigentlich um keine Insel handelt, da doch das imposante Kap durch die Straße Nr. 218 mit dem Festland verbunden ist.
Geschichtlich zu erwähnen ist noch der auf dem Kap stehende Leuchtturm, der 1910 erbaut und 1927 erweitert wurde. Dieser kann zwar nicht von innen besichtigt werden, stellt jedoch ein schönes Fotomotiv dar und der Ausblick ist auch ohne die Besteigung des Turmes atemberaubend.
Seit 1978 steht das Gebiet bei Dyrhólaey unter Naturschutz.
Praktische Informationen
Die meisten Besucher besuchen Dyrhólaey entweder wegen der atemberaubend schönen Landschaft oder der gefiederten Bewohner. Viele Vögel unterschiedlicher Arten nützen die schroffen Steilwände als Nistplatz. Besonders begehrt sind dabei die Papageientaucher, auch Lundis oder Pfuffins genannt, welche sich oft in großen Kolonien über die Sommermonate dort aufhalten und ihren Nachwuchs großziehen. Diese faszinierenden Vögel, die wegen dem schwarz-weißen Gefieder und dem aufrechten, etwas tollpatschig wirkendem Gang etwas an Pinguine erinnern, sind am Kap gut zu beobachten.
Es ist anzuraten, nicht zu nahe an den bis zu 120 Meter hohen Abgrund heranzutreten, da die Vögel geschützte Höhlen in den Felsen bauen und daher der Boden instabil sein könnte. Manchmal werden auch Teile des Felsens aufgrund von gefährlichen Geröllabgängen abgesperrt, daher sollten Absperrungen nicht missachtet werden.
Den besten Blick auf die nistenden Vögel hat man entlang des Weges, der vom unteren Parkplatz hinauf zum Leuchtturm führt. Der Weg ist steinig und sollte daher nur mit gutem Schuhwerk bewerkstelligt werden. Bei diesem unteren Ausgangspunkt ist des weiteren auch eine Toilette vorhanden und der Parkplatz ist mit einem normalen Fahrzeug problemlos zu erreichen. Der nicht asphaltierte Weg zum oberen Parkplatz beim Leuchtturm ist hingegen nur für geländegeeignete Fahrzeuge befahrbar.
Sowohl beim oberen als auch beim unteren Parkplatz ist die Aussicht wunderschön. Beim unteren Parkplatz hat man einen tollen Ausblick auf den schwarzen Strand bei Reynisfjara und die drei markanten Reynisdrangar-Felsen bei Vík í Mýrdal. Beeindruckend ist auch der große Adlerfelsen Arnardrangur, der am Rande der Küste steht und auf dem früher einmal Adler genistet haben sollen.
Der obere Parkplatz ist in unmittelbarer Nähe des Leuchtturms und bietet einen phantastischen Ausblick auf das große Felsentor und den westlichen schwarzen Strand Solheimafjara. Dieser scheint unendlich lange zu sein und wer die menschenleer scheinende Natur Islands schätzt, wird den Blick nicht mehr abwenden wollen.
Ein Besuch des Kaps lohnt sich aufgrund des Rundblicks auch besonders zur Polarlichtsaison.
Anreise
Die Halbinsel Dyrhólaey erreicht man über die Straße 218. Kurz vor dem Ziel ist eine Weggabelung. Gerade aus gelangt man zum unteren Parkplatz mit Toilette, rechts führt eine unasphaltierte Straße hinauf zum Leuchtturm – dieser Weg sollte nur mit einem geländetauglichem Fahrzeug und bei entsprechender Wetterlage gewählt werden.
Fazit:
Dyrhólaey bietet viele Sehenswürdigkeiten Islands auf einen Fleck. Der Ausblick auf die schwarzen Sandstrände, die wilden Wellen des Nordatlantiks, die beeindruckenden Felsformationen aus Vulkangestein und die definitiv zu Island gehörenden Papageientaucher ist definitiv mindestens einen Besuch wert. Sollte es uns wieder einmal nach Island verschlagen, werden wir diesem Ort sicherlich wieder einen Besuch abstatten.