
Eine Wanderung mit fantastischem Ausblick auf die schneebedeckte Berglandschaft des Salzkammergutes.
Älgbert Elgson
Bedingt durch Umstände, die wir leider nicht beeinflussen können, waren wir länger nicht unterwegs um neue Abenteuer zu erleben. Das neue Jahr war uns Anlass genug dies zu ändern, denn nach den vielen Weihnachtskeksen war es ohnehin an der Zeit sich wieder vermehrt an der frischen Luft zu bewegen.
Aufgrund der längeren Untätigkeit sollte es zwar eine sportliche Betätigung im Freien sein, doch sollte dies wegen der geschwundenen Ausdauer und dazugewonnenen Kilos der Weihnachtsfeiertage nicht allzu fordernd sein.
Also machten wir uns auf die Suche nach einem wintertauglichen Wanderweg in den österreichischen Alpen und wurden schnell fündig.

Das Zwölferhorn ist ein 1522 Meter hoher Berg im Bundesland Salzburg in Österreich. Den Name bekam der Berg weil genau zur Mittagszeit die Sonne zwischen den Gipfeln steht. Schon ab 1957, der Pionierzeit des alpinen Tourismus, beförderte eine Seilbahn Passagiere knapp 900 Höhenmeter von der Talstation in St.Gilgen am Wolfgangsee zum Aussichtspunkt am Zwölferhorn. Die ursprüngliche Seilbahn war bis 2019 in Betrieb und wurde aufgrund veränderter Vorschriften und Anforderungen komplett erneuert. Die 2020 fertiggestellte Bahn bietet nun etwa auch Barrierefreiheit und bringt die Besucher komfortabel in knapp 10 Minuten auf den Gipfel.
Dort angekommen offenbart sich eine alpine Welt der fast unbegrenzten Möglichkeiten – im Sommer mit unzähligen Wanderwegen oder etwa mit einem Flug mit einem Gleitfallschirm nahe des Gipfels zu starten und im Winter mit Langlauf-Höhenloipen und Skitouren.
Der Pillstein-Panorama-Rundweg ist auch im Winter präperiert und kann auch als Nicht-Alpinist oder als Familie mit kleinen Kindern bewältigt werden. Die Wanderung dauert, je nach Schneelage und eigener Kondition, etwa eine Stunde und führt entlang eines breiten Weges.
Diese Voraussetzungen waren selbst für uns zu schaffen. Mit der Seilbahn ging es schnell und unkompliziert hinauf auf den Berg. Das Wetter war wunderschön – wie geschaffen um von einem Berg hinunter ins Tal zu blicken.
Mit ordentlich Proviant konnte unsere „alpine“ Wanderung auf dem vier Kilometer langen Rundweg starten. Bewaffnet mit Handschuhen, Mützen, heißem Tee und Keksen begannen wir mit großen Schritten unsere Rundreise zum Gipfelkreuz des Pillsteins. Ohne große Mühen, obwohl reichlich Schnee vorhanden war, kamen wir schnell voran. Nach jeder Biegung des Weges begegnete uns erneut ein Anblick der es würdig war auf einer Postkarte verewigt zu werden. Die Eiskristalle auf der Schneedecke glitzerten im Sonnenschein mit dem Wolfgangsee im Tal um die Wette – kitschig, aber wunderschön.
Beim Gipfelkreuz des Pillsteins nach knapp einer Stunde aufgrund der vielen Fotopausen angekommen schmeckte der heiße Tee umso besser als wir den Blick in die weite Ferne der Alpen schweifen ließen.
Der Rückweg gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht. Nicht etwa, weil der Weg zu steil oder schwierig wurde, sondern weil die zum Tee gegessenen Kekse unsere ohnehin schon kaum vorhandene Ausdauer zusätzlich forderten. Da war doch was mit zu vielen Keksen und der daraus resultierenden Notwendigkeit von mehr Bewegung an der frischen Luft… Naja, egal! Der Ausflug war ein unvergessliches Erlebnis mit vielen neuen Eindrucken der alpinen Natur. Die Seilbahn brachte uns wieder wohlbehalten und bequem ins Tal zurück und wir konnten unsere Heimfahrt antreten.
Wir werden auf alle Fälle wiederkommen.
