Einer der wenigen Orte Islands, an denen es gewünscht ist ein Steinmännchen zu errichten.
Älgbert Elgson
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Entlang der Ringstraße zwischen Vík í Mýrdal und der nächst größeren Ortschaft Kirkjubæjarklaustur liegt inmitten der menschenleeren und von Lavasteinen und Moos überzogenen Landschaft das Laufskálavarða – ein Ort an dem heute aufgrund seiner tragischen Geschichte von Menschen aus aller Welt „Steinmännchen“ errichtet werden.
Auf den Spuren der Geschichte
Überlieferungen zufolge stand vor langer Zeit an Ort und Stelle ein prachtvolles Gutshaus, das „mit 24 Türen“ für damalige Verhältnisse ausserordentlich groß war. Im Jahr 894 brach der etwas nördlich unter dem Gletscher Mýrdalsjökull liegende Vulkan Katla aus und zerstörte das Gutshaus.
An das Gutshaus und das tragische Schicksal der Bewohner erinnert heute noch das danach benannte Lavafeld Laufskálavarða und die vielen, von Menschen aus aller Welt errichteten Steinmännchen, die der Legende nach Glück für die Weiterreise bringen sollen.
Praktische Informationen
Der Katla gehört heute noch zu den aktivsten Vulkanen Islands und bricht durchschnittlich zweimal pro Jahrhundert aus, weshalb rund um Laufskálavarða unzählige weitere Lavafelder zu finden sind.
Zum Schutz der sehr empfindlichen Natur ist es in Island normalerweise nicht gestattet, Steinmännchen zu errichten bzw. die mit sehr langsam wachsenden Moos überzogenen Lavafelder zu betreten. Zumeist ist es auch sehr gefährlich, da sich unter dem Gestein Höhlen befinden können und somit ein sicheres Betreten nicht gewährleistet werden kann. An dieser Stelle unterstützt jedoch das staatliche Straßenbauamt die Tradition und ermöglicht den Besuchern ein gefahrloses Betreten des Lavafelds und das Errichten von Steinmännchen. Somit kann jeder Besucher der zum ersten Mal das Laufskálavarða betritt ein Steinmännchen errichten und sich somit für seine weitere Reise das Glück sichern.
Anreise
Dort, wo die von Hrifunes herführende Straße 209 die Ringstraße trifft, liegt Laufskálavarða. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht möglich, für eine Anreise mit dem eigenen Gefährt steht jedoch ein ausreichend großer Parkplatz zur Verfügung. Auch Toiletten und Sitzmöglichkeiten sind vorhanden.
Fazit:
Laufskálavarða befindet sich direkt an der Ringstraße, weshalb alljene Personen, die die Insel umrunden, ohne Umweg diesen in der Geschichte des Landes wichtigen Ort besichtigen können. Das Lavafeld und das menschenleere Umland mit dem unter dem Gletscher verdeckten Vulkan Katla im Hintergrund sind definitiv sehenswert. Unserer Meinung nach sollte man sich bei einem Islandbesuch auf jeden Fall ein Lavafeld ansehen und da es auf der Insel noch viele weitere gibt, ist ein Umweg zum Laufskálavarða nicht zwingend notwendig.